Ehrenmal

Das Ehrenmal wurde im Jahr 1964 errichtet. Man finanzierte es damals aus den Erlösen verschiedener Veranstaltungen der örtlichen Vereine. Allerdings wurde dem Ehrenmal leider nur selten die nötige Beachtung geschenkt. Lediglich beim alljährlichen Schützenfest bzw. der Gedenkstunde am Volkstrauertag trifft man sich dort, um den Gefallenen und Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft zu gedenken.

46 Jahre gehen natürlich nicht spurlos an einem Ehrenmal vorüber. Darum hatte es sich der Schützenverein auf die Fahnen geschrieben, eine Renovierung und Modernisierung des Ehrenmals und dessen Umfelds zu tätigen. Der Sockel des Ehrenmals ist nun mit Granit edel verkleidet. Die Verwitterung der Kreuze wurde mühsam abgeschliffen und mit Klarlack versehen, um den ursprünglichen Bronzecharakter wieder sichtbar und vor allen Dingen haltbar zu machen. Drei Findlinge schmücken den neu gestalteten Platz, wovon einer mit entsprechender Widmung auf einer Bronzeplatte versehen ist. Neben dekorativen Bepflanzungen auf dem frisch eingesäten Rasen und einer neuen Hecke, befindet sich dort nun auch ein Fahnenmast. Das restaurierte Ehrenmal erstrahlt nun in neuem Glanze.

Umbau des Ehrenmals 2010

Geschichte des Ehrenmals

In Ermangelung eines Ehrenmals veranstaltete der VdK in den 50er Jahren am Volkstrauertag die Gedenkfeiern für die Toten der vergangenen Kriege vor der Kirche. Der VdK hatte 185 Glaslämp-chen besschafft als Symbolfür die ge-fallenen und vermißten Heggener Soldaten. Josef Bertels und seine Familie versahen die Lämpchen mit Namensschildchen für jeden Gefallenen und stellten sie für die Gedenkfeiern zuerst vor der Kirche, in späteren Jahren vor dem Mahnmal auf.  

Bald wurde der Wunsch wach, eine eigene Gedenkstätte zu Ehren der gefallenen Soldaten und Toten der Kriege zu errichten. Einen geeigneten Standort zu finden, gestaltete sich trotz des unermüdlichen Einsatzes des VdK und seines Vorsitzenden Walter Scheerer schwieriger als anfangs erwartet. So zogen sich die Bemühungen bis zum 09.12.62 hin, als der Kirchenvorstand einen Platz an der Stelle der ehemaligen Vikarie, ganz in der Nähe der Kirche, zur Verfügung stellte. Der VdK schaltete sofort alle Vereine und Gre-mien des Dorfes in Vertretung der gesamten Dorfge-meinschaftin die weitere Planung ein.

Ein Ehrenmalausschuß wurde gebildet, dem folgende Mitglieder angehörten: Walter Scheerer, Karl Berthold  Luke, Anton Allebrodt, Karl Höninger, Walter Sprenger und Willi Wiese. Der Attendorner Bildhauer Karl-Josef Hoffmann erhielt den Auftrag, einen Entwurf für die künstleri-sche Gestaltung des Ehrenmals unter Berücksichtigung verschiedener Vorstellungskriterien zu machen. Sein Vorschlag fand schließlich allgemeine Akzeptanz, und das Bauvorhaben konnte eingeleitet werden. Der Bronzeguß - eine Gruppe von sechs neben- und übereinander gestalteten Kreuzen - wurde bei der Gießerei Herbert Schmäke in Düsseldorf in Auftrag gegeben. Eine große Sammelaktion im Dorf und der Erlös aus einem Dorffest und Fußballspiel der Altherrenmannschaft sicherten die Finanzierung. Die Kosten lagen bei etwa 14.000 DM.

So entstand auf dem Gelände der Kirchengemeinde ein Ehrenmal, für das der Schützenverein als „Eigentümer“ die Verpflichtung für Unterhaltung und Pflege übernahm. Die Kirchengemeinde erklärte sich bereit, für die Pflege der Grünanlagen zu sorgen. Am Volkstrauertag des Jahres 1964 konnte das neue Ehrenmal enthüllt werden. Die WP schrieb dazu:

"Es war ein recht trauriges Allerseelenwetter, als man sich in Heggen am Nachmittag des Volkstrauertages anschickte, im Beisein von Pfarrer Schmale, Vikar Homann, Pastor Hermsmeier, Landrat Metten, Kreistagsabgeordneten und dem Vorsitzenden des Kirchenvorstandes Graf von Spee, Amtsdirektor Fleißig, Amtsbürgermeister Willi Sprenger, dem Ehrenmalausschuß mit seinem Vorsitzenden Walter Scheerer, dem Bildhauer Hoffmann, Architekt K.B. Luke und einer großen Volksmenge das Ehren- und Mahnmal seiner Bestimmung zu übergeben."

Westfalenpost, 1964

Ein Musikstück des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr unter der Leitung von Obermusikzugführer Willi Halbe und ein Gesangvortrag des MGV Sängerbund unter der Leitung von Musiklehrer Paul Siepe leiteten die Feierstunde ein, nachdem Feuerwehrmänner mit brennenden Fackeln und alle Fahnenabordnungen des Dorfes Aufstellung genommen hatten. Amtsbürgermeister Willi Sprenger nahm die Enthüllung vor. In Gebeten erbaten Pfarrer Schmale und Pastor Hermesmeier den Segen Gottes. Jungen der Oberklasse brachten in einem Sprechchor „Stimmen der Toten“ zum Ausdruck. Unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden legten Dr. Ferdinand Graf von Spee und Walter Sprenger einen Kranz nieder. Für die Feier stellen sich in jedem Jahr Gedenkredner zur Verfügung. Ansprache und Kranzniederlegung - jeweils nach dem Hochamt - werden umrahmt von Vorträgen des MGV und des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr sowie von den Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine.

Seit einigen Jahren nimmt der Schützenverein auf Anregung von Walter Scheerer in Uniform an der Feier teil. So gedenkt Heggen alljährlich am Volkstrauertag der Opfer von Gewaltherrschaft und der Toten der vergangenen Kriege.

Nach Unterlagen von Herbert Hesener. Dorf- und Pfarrchronik Heggen, Heimatbundes Finnentrop

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